50 Jahre Boeing 747 – Ein Trip nach New York

Boeing 747-100 Clipper Morning Light Frühjahr 1970

Der Erstflug des Prototyps der Boeing 747-100 fand vor 50 Jahren am 9. Februar 1969 statt. Die Boeing 747-100 war das erste Modell der 747-Familie und bekam schon bald nach ihrem Erscheinen den Spitznamen Jumbo.
Zum Zeitpunkt des Jungfernflugs am 9. Februar 1969 war die 747 das größte Passagierflugzeug der Welt und blieb es bis zum Erstflug des Airbus A380 fast vierzig Jahre später am 27. April 2005. Auch hier schon ist das Ende dieses imposanten Doppelstöckers unserer Neuzeit schon angesagt. Die Produktion des Airbus A380 endet vorzeitig 2021.

Erstkunde für die 747-100 war Pan American World Airways (Pan Am), die diesen Typ am 22. Januar 1970 erstmals im Liniendienst einsetzte. Wir die ewigen Airliners, wollten unter den Ersten sein, die mit dem Jumbo fliegen. Kaum war der Jumbo offiziell im Dienst, buchten wir im März 1970 ein Weekend in Manhattan mit der Pan Am. Unser Modell war die 747-121 Clipper Morning Light, die am 15. Februar 1970 ­­ – schon ein Monat später nach dem ersten 747-Linienflug – ausgeliefert wurde.
Im charakteristischen „Buckel“ befand sich das Cockpit mit der bei einer Boeing 707 üblichen Besatzung aus den 1960er-Jahren – Kapitän, Kopilot und Flugingenieur/Navigator. Dort oben befand sich auch die Lounge für die First-Class-Passagiere. Damals gab es noch keine Finger-Zugänge. Man musste über die langausgezogene hohe Treppe den Flugzeugeingang in luftiger Höhe erklimmen. Der Küchenbereich – die Galley – stand frei zugänglich im Großraum und war von allen Seiten einsehbar. Besonders beeindruckend für uns waren die für die damaligen Verhältnisse riesigen Triebwerke.

Viele Male hatte ich zuvor schon New York als Stewardess erlebt. New York ist und bleibt faszinierend, laut, hässlich, vereinnahmend, deshalb und trotzdem und erst recht lohnte sich dieser Ausflug allein schon wegen des Fluges mit diesem neuen Großraum-Vogel. In Manhattan genossen wir noch einmal ganz oben im Empire State Building die weite Aussicht bei glasklarer Luft. Auch ein „Frühstück bei Tiffany’s“ in der kühlen Morgensonne gehörte zum spontanen Programm, wenn auch im nicht ganz so glamourösen Outfit wie Holly Golightly.

Tragisches Ende über Lockerbie

Ein tragisches Ende fand die von uns gebuchte Maschine, dann allerdings unter dem Namen Clipper Maid of the Seas, als sie auf dem Flug von London nach New York 1988 durch einen Bombenanschlag über Lockerbie, Schottland, explodierte. Es kamen 259 Insassen der Maschine sowie elf Bewohner Lockerbies ums Leben. Dieses Attentat erschütterte die Welt.

Dagmar Stange
März 2019

https://de.wikipedia.org/wiki/Lockerbie-Anschlag

https://www.nzz.ch/international/attentat-von-lockerbie-vor-30-jahren-explodierte-die-pan-am-103-ld.144161